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Hohe Landesschule Hanau - Vielfalt für den HOLA-Campus

Kurzbeschreibung
 
Wir begleiten einen individuellen, nachhaltigen Lernweg!
 
Die Schulgemeinde HOLA schafft im projektorientierten Unterricht der Schule und auf dem Schulgelände Möglichkeiten, um Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in den Alltag der Schülerinnen und Schüler zu implementieren. 
 
Folgende Teilprojekte wurden hierfür umgesetzt:
- Bee HOLA (Einzug der HOLA-Bienen; nachhaltige Imkerei)
- Pflanzung einer Streuobstwiese (17 Bäume) sowie diverser Beerensträucher
- Hochbeeten mit Gemüse und Kräutern
- Umwandlung von Rasenflächen in Wildwiesen
- Urwald vs. forstwirtschaftlich genutzter Wald
 
Die Teilprojekte werden durch Schülerinnen und Schüler betreut, meist in Form von  Arbeitsgemeinschaften (AGs) und Wahlunterricht (WU in Klasse 9/10), aber auch durch den Fachunterricht (Profil Nawi; Biologie).
 
Perspektivisch wird der Standort rund um die Hoch- und Kräuterbeete als Schulgarten ausgebaut, ein nachhaltiges Bewässerungssystem installiert.
 
Das Gesamtprojekt wird von Swantje Stein-Hellmann, Frauke Tschiltschke, Maximilian Ostermeier und Susanne Zelck betreut. Die Finanzierung läuft über die Freunde und Förderer, Spenden aus der Schulgemeinde, dem Löwenstark-Programm sowie dem Schulträger.
 
Weitere Informationen
Wir begleiten einen individuellen, nachhaltigen Lernweg:
 
Die Schulgemeinde schafft im projektorientierten Unterricht der Schule und auf dem Schulgelänge Möglichkeiten, um Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in den Alltag der Schülerinnen und Schüler zu implementieren. 
Dabei stehen folgende Lernziele im Vordergrund:
 
1) Schülerinnen und Schüler (SuS) sollen durch Beobachtungen in der Natur natürliche Kreisläufe und Entwicklungsprozesse in Ökosystemen als Grundbausteine einer intakten Natur verstehen, begreifen und wertschätzen lernen und die Folgen von Eingriffen in dieses Gleichgewicht abschätzen können.
2) SuS erfahren, dass Brachflächen, ohne menschliches Zutun, regenerieren – Natur sich selbst entwickelt. Sie erkennen Folgen / Nutzen von wirtschaftlich genutzten Flächen sowie sich selbst überlassener Natur.
3) SuS erkennen, dass Eingriffe in die Natur zum kulturellen Leben des Menschen dazugehören. Diese Eingriffe müssen aber sensibel sein, dass Natur nicht nachhaltig geschädigt wird,  sondern natürliche/ökologische Kreisläufe erhalten bleiben.
4) SuS begreifen, dass ihr Freizeit-, Ernährungs- und Konsumverhalten Einfluss auf diese Kreisläufe von Natur und Klima haben und lernen, dass Sie im Alltag durch ein sensibles Verhalten in Naturräumen und einer nachhaltige Ernährungsweise zum Erhalt eines intakten, biodiversen Ökosystems am Wohnort beitragen können.
 
Dies wird an folgenden Stationen auf dem HOLA-Campus verdeutlicht.
 
1. Station: Bienen (nachhaltige Imkerei)
Ziel:  SuS erhalten Kenntnisse über die Biologie der Honigbiene, Ihre Haltungsweise und lernen die Bienen als Nutztiere mit ihrer enormen Bestäubungsleistung für alle Kultur- und Wildpflanzen schätzen. Ein Wahlpflichtkurs in Klasse 9/10 übernimmt die Pflege der Bienen, vermarktet Bienenprodukte wie Honig Bienenwachstücher und Bienenwachskerzen und unterrichtet Schüler*innen der Jahrgangsstufe 5/6 in einem Stationszirkel zum Thema "Honigbiene".
Die Bienenpflege erfolgt in Kooperation mit der regionalen Imkerin Alix Rooser. Die Bienen werden wesensgerecht, in Behausungen aus Holz gehalten. Die Bienen bauen ihre Waben im Naturwabenbau aus eigenem Wachs und vermehren sich über den natürlichen Schwarmtrieb.
Projektverlauf:
- Im Oktober 2021 wurde Kontakt zur Imkerin Alix Roosen aufgenommen, welche den Prozess beratend begleitet.
- Die Schulgemeinde entscheidet sich nach eingehender Beratung für eine wesensnahe Haltung der Bienen in einer Bienenbox.
- Schüler*innen der AG Nachhaltigkeit und Verbraucherbildung bauen im April die Bienenbox zusammen und suchen einen geeigneten Stellplatz auf dem HOLA-Campus. Außerdem pflanzen sie im Umkreis der Bienenbox Beerensträucher.
- Im Mai 2022 erfolgt der Einzug der Bienen in die Bienenbox. (Siehe Filmmaterial: https://youtu.be/ddt7sN6p2O8). Anschließend erfolgen regelmäßige Kontrollen durch die Schüler*innen. Die Bienen werden anfangs noch mit Zuckerwasser gefüttert um sich schneller an die neue Behausung zu gewöhnen. (Film "neues von den Hola-Bienen: https://maps.google.com/)
- Im Schuljahr 2022/23 wird eine Arbeitsgemeinschaft (Jahrg. 5-8) sowie ein Wahlunterricht (Jhg. 9/10) "Haustier Honigbiene" angeboten. Mit 26 Schüler*innen findet der Kurs jeweils 2 stündig im SJ 22/23 regelmäßig statt. Im ersten Halbjahr befassen sich die Schüler*innen mit der Biologie der Honigbiene. Auch die Nachhaltigkeit der Bienenprodukte wie Wachs und Honig werden in diesem Zusammenhang thematisiert. Die Schüler produzieren für den Weihnachtsmarkt Wachstücher zur Vermeidung von Plastik und Bienenwachskerzen. Im Chemieunterricht der Klasse 8 wird aus Bienenwachs Lippenbalsam hergestellt. Im aktuellen zweiten Halbjahr erstellen die Schüler*innen in Kleingruppen Stationen zur Biologie der Biene
 
2. Station: Heimisches Obst - Pflanzung einer Streuobstwiese mit 17 Obstbäumen sowie Beerensträuchern
Ziel: Hier lernen SuS einheimisches Obst kennen. SuS der Jahrgangsstufen 9 und 10 pflegen und verarbeiten die unterschiedlichen (Obst-) sorten (Stachelbeere, Himbeere, Heidelbeere, Johannisbeere, Holunder, Brombeere, Apfelbaum, Pflaumenbaum, Kirsche, Birne, Walnuss, Haselnuss). Sie werden damit zu einem saisonalen und regionalen Konsumverhalten angeregt. Der natürliche Kreislauf von der Blüte zur Frucht wird in einem Forschertagebuch in Klasse 6 dokumentiert und ein klimafreundliches Frühstück gestaltet.
Projektverlauf:
- Schüler*innen der AG Nachhaltigkeit und Verbraucherbildung pflanzen im April 2022 im Umkreis der HOLA-Bienen Beerensträucher.
- im November werden 17 Obstbäume (alte Obstsorten: 10 Apfel, 2 Kirsche, 2 Pflaume, 2 Birne, 1 Walnuss) auf dem Campus nahe der Bienen gepflanzt. Kollegium, Eltern und einzelne Klassen 5 und 6 übernehmen Patenschaften für die Pflege der Obstbäume.
 
3. Station: Hochbeeten mit Gemüse und Kräutern – Bioanbau versus Agrarindustrieanbau
Ziel: Hier lernen SuS der Klasse 9 und 10 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts nachhaltigen Gemüseanbau kennen, pflegen und verarbeiten. Sie erfahren, dass von der Saat bis zur Ernte eine sorgfältige Betreuung notwendig ist. Dies führt zu einer Wertschätzung von Gemüsen und Kräutern und zu der Erkenntnis, dass gesundes Gemüse seinen Preis hat. Sie verkosten es in der Schulküche und sind zukünftig auch bereit, diesen Preis zu zahlen. Die Pflege der Hochbeete wird auch eingebunden in das Konzept "Soziales Engagement für die Schulgemeinschaft" der Jahrgangsstufe 8.
SuS der Jahrgangsstufe 6 setzen sich mit der Planung eines Kräuterbeets sowie der Reaktivierung eines alten Kräuterbeetes auseinander (Boden, Pflege, Verwendung der Kräuter). In Theorie (Kräuterkunde über Memory, Riechparcours, AB zu Vorkommen und Verwendung versch. Kräuter) und Praxis (Wiederaufbau des Kräuterbeetes durch abtragen alter Erde, befreien von Unkraut, Mauer ausbessern, Beet befüllen und bepflanzen, Verschattung bauen, regelmäßige Pflege) setzen die SuS im Team das Projekt Kräuterbeet um, lernen einen wertschätzenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, indem sie selbst nachvollziehen, was eine nachhaltige Pflege von Pflanzen bedeutet. Sie lernen ebenso die heilenden Kräfte von Kräutern kennen, wie auch ihre vielfältige Verwendung in der Küche (Kräuter werden in der Schulküche verarbeitet). Unter welchen Bedingungen Kräuter wachsen und gedeihen können, welche Einflüsse durch den Klimawandel auf das Wachstum einwirken und wie dem zu begegnen ist, wird von den SuS in Theorie und Praxis entdeckt.
SuS der Jahrgangsstufe 6,8,9 und 10 bauen, bepflanzen und pflegen ein Hochbeet mit Gemüse.
 
4. Station: Umwandlung der Rasenstreifen zu Wildwiesen – Blühflächen versus Rasen
Ziel: SuS soll der Nutzen von Insekten für die Natur- und Kulturpflanzen nahegebracht werden. Durch die Umwandlung von Rasenfläche parallel zum Alten Rückinger Weg in Blühflächen und das Aufstellen von Nisthilfen für Wildbienen und Insekten (Insektenhotel) erfahren die SuS unmittelbar die Zunahme der Artenvielfalt von Bodenlebewesen und bestäubenden Insekten. Schautafeln und Sitzplätze zur Beobachtung sollen zum Verweilen einladen.
 
5. Station: Urwald versus forstwirtschaftlich genutzten Wald
Ziel: hier erfahren SuS den unterschiedlichen Umgang mit Waldflächen:
- Zum mit dem HOLA-Urbanen-Urwald-Projekt: Wildnis wird am Beispiel der HOLA Birkenwaldrodungsfläche ohne weiteren Eingriff sich selbst überlassen, Totholzeintrag. Jedes Jahr erfolgt eine Foto-Dokumentation und Bestandsaufnahme der Artenvielfalt des Hola-Urwalds in Jahrgang 6/7, um die natürliche Entwicklung über viele Jahre zu dokumentieren. Dabei sammeln die SuS Erfahrungen mit einfachen Bestimmungs- und Kartierungsmethoden und erforschen Biodiversität von Flora und Fauna. -> Dieses Vorhaben konnte leider nicht weiter verfolgt werden, da die Fläche gerodet wurde, um Container auf dem Campus zu stellen.
-Zum anderen erfahren die SuS den Umgang mit forstwirtschaftlich genutzte Waldflächen in Zusammenarbeit mit dem hessischen Forst: jeder SuS der Klasse 5 betreut 1 Jahr zuhause einen Baumsetzling, der im darauffolgenden Jahr im hessischen Staatsforst unter Anleitung des Revierförsters gesetzt wird.  (Projektstart Aug. 2021, Baumtagebuch wird bereits geführt, Pflanzung im Sommer 2023 im Kontext eines Waldtages des Jg. 6)
 
Die HOLA ist zertifizierte "Gesunde Schule", deren Teilbereich Ernährung und Verbraucherbildung (ebenfalls zertifiziert) in den letzten Jahren verstärkt auf den Themenkomplex Nachhaltigkeit ausgerichtet wurde. In diesem Kontext wurde ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt, das Umwelt, Ernährung und Verbraucherbildung unter der Leitfrage "Wie geht Zukunft?" bündelt, quasi eine Schnittmenge zwischen Ernährungsbildung, Verbraucherschule (im Frühjahr mit Gold ausgezeichnet) und Umweltschule bildet. In
diesem Konzept sind auch die HOLA-Bienen im Lernfeld 1 (Natur+Mensch: Vielfalt für den HOLA-Campus) verankert (Konzeptvorstellung im Anhang)
 
Unter Einbindung verschiedener Fächer und mit unterschiedlichen Materialien und Methoden versucht die Schulgemeinde einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. :
spielerisch: z.B. Kräuter-, Gemüsememory; Riechparcours
forschend:  im Nawi-Fachunterricht (Versuche zu Wetter/Klima, Ernährung usw.) und mit Beobachtungstagebüchern (z.B. Baumprojekt Jg.5; Fachunterricht siehe oben)
entdeckend: z.B. Campus-Rallye, Warentest, Recherche
praktisch: z.B. Kochen in der Schulküche (Wie klimafreundlich ist mein Gericht?)
kooperativ: z.B. Bau der Beete im Team
kommunikativ: vgl. Erläuterung zum Sprachenunterricht weiter unten
reflektierend: Raum für Diskussion (z.B. Einflüsse des eigenen Ernährungsverhaltens auf Umwelt und Klima)
Die Fächer Biologie und Erdkunde nutzen diese für den Praxisbezug ihrer Fachinhalte. Die Fächer Ethik/Religion verbinden die Fachinhalte, wie z.B. Verantwortung für Schöpfung/Natur mit dem Hola-Campus als Lernweg. Die Fächer Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Latein finden Gesprächsanlass im z.B. Beschreiben, Vokabeln werden am konkreten Objekt nachvollzogen und eingeübt. Der Kunstunterricht wird nach draußen verlagert, Stillleben werden gezeichnet, Formen und Farben (auch in ihrer jahreszeitlichen Veränderung) beobachtet und übertragen. Das Fach Deutsch nutzt den Lernort, um z.B. Vorgangsbeschreibungen anzufertigen (Beobachtung der Bienen), Gedichte zu schreiben/reflektieren  (Romantik), Erörterungen/Diskussionen über die Themenbereiche Nachhaltigkeit/Klimawandel zu führen.
 
Das Gesamtprojekt wird von Swantje Stein-Hellmann, Frauke Tschiltschke, Maximilian Ostermeier und Susanne Zelck betreut. Die Finanzierung läuft über die Freunde und Förderer, Spenden aus der Schulgemeinde, dem Löwenstark-Programm sowie dem Schulträger.



Zuordnung zu den SDGs:
2 Kein Hunger
3 Gesundheit und Wohlergehen
11 Nachhaltige Städte und Gemeinden
12 Nachhaltiger Konsum und Produktion
13 Maßnahmen zum Klimaschutz
15 Leben an Land