Teaser-img Teaser-img

August-Bebel-Schule Offenbach & Wildpark Fasanerie - Wald - einzigartiger Lebensraum global in Not

Kurzbeschreibung
Im Rahmen eines Kunst- und Videoprojektes gestalten Schüler:innen des beruflichen Gymnasiums, Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik der Klassenstufe 12 der August-Bebel-Schule Offenbach a.M., Kunstobjekte, die auf Gefahren für den Lebensraum Wald hinweisen. Dabei werden auch globale Aspekte thematisiert. Das reicht von Erholungsnutzung über Brandrodung bis zur menschengemachten Klimaerwärmung.
In der natürlichen Umgebung des Wildparks Hanau bekommen die Kunstobjekte besondere Aufmerksamkeit und können so ihre Botschaft eindringlicher vermitteln. Vier Filmteams des parallelen Kunstkurs begleiten und dokumentieren das Projekt von der Entstehung bis zur Ausstellung.
 
Weitere Informationen
40 Schülerinnen und Schüler der August Bebel Schule Offenbach a.M. setzten sich bei einem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Wildpark „Alte Fasanerie“ kreativ mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinander. Wie wichtig ist der Wald und welchen Gefahren ist er - besonders im globalen Kontext gesehen - ausgesetzt? Diese Fragen bewegten den Kunstkurs von Patrick Haßler bei der Entwicklung von Skulpturen und Installationen entlang eines Hauptweges im Wildpark.  Die Eröffnung fand am 29. September 2022 – dem 7. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit – statt.
 
Kunst trifft auf Natur - vier Objekte von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 laden Spaziergängerinnen und Besucher des Wildparks über mehrere Wochen zum Nachdenken und Reflektieren über die Bedeutung des Waldes ein.
 
Bunt und in knalligen Farben leuchten die Tierzeichnungen der Arbeitsgruppe aus der Boden- und Strauchschicht des Wildparks hervor und locken schon wenige Minuten nach ihrer Installation erste Kindergartenkinder auf eine Entdeckungsreise. Körpergröße spielt dabei keine Rolle, denn auch kleine Tiere, die schnell übersehen werden wie Spinnen, Insekten und Mäuse, haben ihren festen Platz im Ökosystem Wald und sind wichtig für das große Ganze.
„Keine Zukunft“ - lautet der Titel der lila Holzkommode, die etwas einsam und verloren im Wald steht und besonders ins Auge sticht. Wer ihre Schubladen öffnet, wird mit einem der größten Probleme unserer Zeit konfrontiert: Ein überdimensionales Thermometer verweist auf ansteigende Temperaturen und die Klimaerwärmung. Der Mensch vernichtet die eigenen Lebensgrundlagen u. a. mit der Zerstörung und Brandrodung der Regenwälder und trägt Verantwortung für Naturkatastrophen wie Tsunamis, Dürren und andere Wetterextreme.
Alles ist vernetzt und lang ist die Leine, die bis zum Fischottergehege führt und an der die Jugendlichen insgesamt 150 Tier- und Pflanzenspuren und -symbole aufgehängt haben. Der Artenverlust unserer Zeit gehört zu den schlimmsten Bedrohungen für alles Leben auf der Erde. Welche Auswirkungen und Folgen wird das Massensterben auch für uns Menschen haben? Genau beziffern kann es niemand, doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen, dass bis zu 150 Arten am Tag hauptsächlich durch Lebensraumverluste auf der Erde aussterben. Auch die Fischotter gehören zu den bedrohten Säugetieren. Zum Überleben sind sie auf struktur- und fischreiche Gewässer angewiesen.
Wie wichtig der Wald für uns Menschen als Ruhe- und Erholungsort ist, verdeutlicht das vierte Objekt, die Bank vor dem Wolfsgehege. Robust und wetterfest von dem metall- und holzverarbeitenden Berufsschulzweig der August Bebel Schule angefertigt, lädt sie zum Verweilen und zu Wolfsbeobachtungen ein. Abschalten fernab von Alltagsstress und Hektik, sich auf die Natur einlassen und für einen Moment voller Ehrfurcht die Sinne auf faszinierende Mitgeschöpfe lenken.
 
Das begleitende Filmprojekt – wie vier Arbeitsgruppen eines parallelen Kunstkurses die Aussagekraft der Objekte untermauern und auch nach deren Abbau für einen nachhaltigen Eindruck sorgen 
 
Filmisch begleitet und dokumentiert wurden die Arbeiten von ihrer Entwicklung in der Werkstatt bis zum Aufbau im Wildpark von einem zweiten Kunstkurs der gleichen Jahrgangsstufe unter Anleitung von Martin Bischoff mit dem Schwerpunkt Medientechnik. In ihren Filmbeiträgen wählten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche methodische und stilistische Ansätze, um die Hintergründe und Ideen zu den Objekten und gleichzeitig auch die Besonderheiten und Schönheiten der Wildparknatur am Tag der Nachhaltigkeit festzuhalten und herauszustellen. Ein Beitrag ist wie ein Videospiel aufgebaut, bei dem Punkte gesammelt und zum Schluss schließlich ein Wettkampf zwischen Mensch und Tier entbrennt. Andere stellen Bildsequenzen, Tierbeobachtungen und Interviews der Akteurinnen und Akteure in den Vordergrund. Die vier Filmbeiträge sind auf der Schulhomepage auch Monate nach der Umsetzung im Wildpark einsehbar.
Aus der Verzahnung beider Kunstkurse mit unterschiedlichen kreativen Aufgabenstellungen resultierte ein intensiver Austausch und ein reges Miteinander der Schülerinnen und Schüler, die ihre Arbeiten auch in ihrer Freizeit und über die regulären Unterrichtsstunden hinaus umsetzten. Jedes einzelne Gruppenmitglied hatte die Möglichkeit, durch sein Handeln das Projekt zu tragen und am Ergebnis mitzuwirken. Eine weitere Besonderheit: durch die Filme bleiben die Objekte und die Ideen und Gedanken dahinter lebendig – auch während der Ausstellungspausen.
 
Zuordnung zu den SDGs:
Ziel 4 (hochwertige Bildung)
Ziel 13 (Maßnahmen Klimaschutz) oder besser
Ziel 15 (Leben an Land)