Kurzbeschreibung
LGS steht auch für Liebevoll Gestaltete Schuloase! Fast die Hälfte aller Flächen in deutschen Großstädten sind versiegelt. Wo keine Häuser stehen, bestimmen oft Beton und Asphalt das Landschaftsbild. Um diesen Trend entgegenzuwirken, haben Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Ludwig-Geißler-Schule auf dem Schulgelände einen "Tiny Forest" angelegt! Dabei wurden insgesamt 600 heimische Bäume, Sträucher (auch essbare) und Bodendecker mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften sowie Wald- und Umweltpädagogen auf einer ausgewählten Fläche von ca. 270 m² auf dem Schulhof gepflanzt und zuvor der Boden mit Humuserde entsprechend vorbereitet. Die Pflege in den ersten drei Jahren wird auch von Schülergruppen und Lehrkräften übernommen. Künftig sollen sich hier noch Schülerinnen und Schüler wie Lehrkräfte auf eigens angefertigten Sitzgelegenheiten im Mini-Wald entspannen sowie ein "grünes Klasenzimmer" geschaffen werden! Zudem reinigen die Bäume die Luft von Schadstoff-Emissionen und fungieren als Speicher für Regenwasser. Die vielen kleinen Bäume auf so engen Raum kühlen zukünftig die Luft im Sommer angenehm herunter. Ein Baum erzeugt die Kühlleistung von zehn Standard-Klimageräten. Zudem speichert ein erwachsener Baum bis zu 8000 Liter Wasser.
Weitere Informationen
Die Ludwig-Geißler-Schule möchte mit der aktiven Renaturierung des Schulgeländes durch einem Tiny Forest dem Trend der Erwärmung des Stadtklimas entgegenwirken und das Umweltbewußtsein der jungen Menschen verbessern. Im Juni 2023 wurde hierfür zusammen mit dem Brandenburger Miya-Verein e.V. eine 70 m² und eine 200 m² große Fläche auf dem Schulhof ausgewählt und ein Bepflanzungsplan erstellt, bei dem Betsandsbäume integriert wurden. Anschließend wurden die gut 600 benötigten und ausschließlich heimischen Pflanzen und Jungbäume, die Erde sowie Holzhackschnitzel beim Hessenforst sowie bei ortsansässigen Baumschulen und Landschaftspflegern bestellt. Anfang November 2023 wurde dann der Boden vorbereitet. Mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften wurden insgesamt 9 m³ Humuserde auf die ausgewählten Flächen aufgetragen und verteilt. Drei Wochen später folgte die große Pflanzaktion. In Zusammenarbeit mit ausgewählten Schülergruppen der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA) und dem Brandenburger Verein Miya e.V. wurden die insgesamt ca. 600 heimische Bäume, Sträucher und Bodendecker gepflanzt. Anschließend wurde der Boden mit Holzhackschnitzel abgedeckt, um das Wasser im Boden besser speichern zu können und den Wuchs von Krautpflanzen einzudämmen.
Der "Mini-Wald" entwichkelt sich aufgrund seiner Beschaffenheit schon nach relativ kurzer Zeit (etwas 3 Jahren) zu einem sich selbst-erhaltenden voll entwickelndem Ökosystem und benötigt dann keinen Pflegeaufwand mehr. In den ersten drei Jahre braucht er aber noch Pflege, wie das Wässern zwischen Mai und Oktober, je nach Wetterlage und das Entfernen von stark wuchernden Krautpflanzen. Diese Pflege wird ebenfalls mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und den Objektbetreuern durchgeführt.
Ergänzend dazu wurden die Hintergründe der Miyawaki-Methode im Speziellen und die positiven Auswirkungen von solchen Renaturierungsmaßnahmen für die Umwelt in Allgemeinen mit den Teilnehmenden Schülergruppen im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts aufgearbeitet.
Der Tiny Forest soll nicht nur zu Klimaschutz und mehr Naturverbundenheit beitragen, sondern auch ein Ort der Begegnungsstätte für Lernende und Lehrende werden. Hierfür sollen noch Sitzgelegenheiten in den schuleigenen Werkstätten gebaut und damit ein "grünes Klassenzimmer" geschaffen werden. Sowohl das Anlegen, die Pflege als auch die spätere Nutzung des Tiny Forest tragen somit zu einem besseren Miteinander in der Schulgemeinde bei.
Ursprünglich stammen die Wurzeln für den Mini-Wald aus Japan. Im Land der aufgehenden Sonne hat der Botaniker Akira Miyawaki in den 70er-Jahren ein Konzept entwickelt, mit dem Bäume schneller wachsen und schon nach wenigen Jahren ein sich selbst erhaltendes Ökosystem entsteht. Dieses Konzept heißt heute Miyawaki-Methode. Nach diesem Konzept errichteten Pflanzer weltweit schon über 3000 Tiny Forests.
Die Idee ist, dass die kleine Wälder nach wenigen Jahren positive Auswirkungen auf ihre Umgebung haben. Auf einer relative kleinen Fläche wird eine hohe Biodiversität erschaffen. So viele Baum- und Pflanzenarten stehen im Kiefernforst zum Beispiel nicht. Mit dem Tiny Forest wurde ein Stück nachhaltige Vegetation geschaffen, das später ohne Menschenhand einfach wild weiterwachsen darf.
Zuordnung zu den SDGs:
11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden
13 - Maßnahmen zum Klimaschutz
15 - Leben an Land