Kurzbeschreibung
Im Rahmen des Seminars "Landscape as Soundscape – Raumwahrnehmung, Raumerlebnis, Raumvermittlung" am Fachgebiet Entwerfen + Freiraumplanung der TU Darmstadt haben sich Architekturstudierende 2023 mit der Kinzig befasst.
Das Seminar fand im Kontext des Projekts „NaTourHuKi“ (www.natourhuki.de) statt. In diesem Projekt setzten sich Beteiligte aus der Region und mehrere Hochschulen gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit und Naturverträglichkeit in Naherholung und Tourismus im Main-Kinzig-Kreis ein.
Die Studierenden haben im Seminar Audio-Dateien entwickelt, die als Mini-Hörspiele und Audio-Guides zum spielerischen Entdecken der Kinzig in und um Hanau einladen. Sie zeigen die Kinzig und ihre Aue als Lebensraum mit vielfältigen Funktionen und wollen für einen achtsamen Umgang mit dem Naturraum „Aue“ sensibilisieren.
Der eingereichte Beitrag „Lauschplätze – Auf Entdeckungstour mit dem Froschkönig im Kinzigtal“ von Anna-Lisa Thorn und Sophie Zindler starte mit einem ersten Audio am Marktplatz (am Brüder-Grimm-Denkmal) im Zentrum Hanaus. Von dort geht es mit dem Froschkönig zur Kinzigbrücke im Osten Hanaus (zweites Audio). Hier erfährt der Froschkönig von Libelle Lotta was es mit der Brücke und den Auewiesen auf sich hat. Die dritte Station (drittes Audio) an den Kinzigstufen in der Nähe des Umweltzentrums Hanau führt den Froschkönig mit Schildkröte Shila in die Unterwasserwelt der Kinzig. An der vierten Station (alte Kinzigbrücke in Rückingen; viertes Audio) trifft der Froschkönig auf Fritz Forelle, der ihm vom Wasserkraftwerk in der Mühle erzählt. An der fünften und letzten Station (Erlensee Naturschutzgebiet „Weideswiesen“; fünftes Audio) begegnet der Froschkönig beim Sprung in eine schöne große Pfütze dem Wasserbüffel Willy, der ganz begeistert von seiner wichtigen Rolle beim Erhalt der Aue und ihrer Wiesen erzählt.
Die Zielgruppe der Audio-Reihe „Lauschplätze – Auf Entdeckungstour mit dem Froschkönig im Kinzigtal“ sind Familien mit Kindern im Grundschulalter (Altersgruppe ca. 6-14 Jahre).
Die Audio-Beiträge sind seit Sommer 2023 auf der Internetseite des Projekts "NaTourHuKi" abrufbar. Im Flyer zu den Audio-Beiträgen wird die Route mit den Standorten beschrieben und durch QR-Codes können die Audios abgerufen werden.
www.natourhuki.de, Veröffentlichungen, Studentische Arbeiten
https://www.natourhuki.de/studentische-arbeiten
Zuordnung zu den SDGs:
Ökologische, ökonomische und soziale Dimension des Beitrags
Der Beitrag zeigt die Kinzig und ihre Aue als Lebensraum (Habitat), Naherholungsraum aber auch Energieproduzenten. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (SDG 4) sensibilisiert der Beitrag für die Dimensionen der Nachhaltigkeit, die in Form der Kinzig-Aue täglich erlebt werden können:
- Die ökologische Bedeutung der Kinzig u. a. Habitat, Hochwasserschutz, Klimaanpassung (SDG 6, SDG 11, SDG 13), inklusive komplexer Zusammenhänge wie der zwischen Beweidung durch Wasserbüffel und Habitat-Pflege bei Erlensee (SDG 14 und SDG 15). Auch die Naturerfahrung bzw. das Entdecken von (Stadt-)Natur ist an der Kinzig und in der Aue möglich.
- Die soziale Bedeutung der Kinzig als Erholungsort (SDG 3), als Ort für gemeinsame Entdeckungen, aber auch als Naherholungsziel, dass auch ohne großen finanziellen Aufwand viel bietet. Das ist auch ein inklusives Angebot für finanziell schwächer gestellte Personen/Familien und damit ein Übergang zur ökonomischen Dimension (SDG 10, SDG 12)). Die (tierischen) Figuren in den Audio-Beiträgen, die über ihre Lebensräume berichten, haben unterschiedliche Geschlechter, um nicht das einseitige Bild männlicher Experten zu verfestigen (SDG 5).
- Die ökonomische Bedeutung der Kinzig steht nicht im Fokus der Beiträge, sie klingt aber an, wenn über die Energiegewinnung aus Wasserkraft berichtet wird (SDG 7). Indirekt ist auch die thematisierte Hochwasserschutzfunktion der Kinzig ein ökonomischer Aspekt, eine „geldwerte Leistung“ / Ökosystemdienstleistung, die die Kinzig-Aue ihren Kommunen und Einheimischen bietet (SDG 11, SDG 13).