Kurzbeschreibung
„Robinson moves“ verfolgt an der Robinsonschule in Hanau das ganzheitliche Ziel, den täglichen Schulweg zu einem klimafreundlichen, gesunden und eigenständigen Ritual werden zu lassen. Statt auf das Elterntaxi zu setzen, erleben die Kinder durch das Gehen, Rollerfahren oder Radeln nicht nur frische Luft und Bewegung, sondern gewinnen Schritt für Schritt mehr Sicherheit im Straßenverkehr und steigern ihre Konzentrationsfähigkeit im Unterricht. Gleichzeitig leistet jede einzelne Teilnahme einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz, indem Motor-Emmissionen vermieden und Lärmbelastung im Umfeld der Schule reduziert werden.
Inhalt und Konzept
Zu Beginn des Frühjahrs starten alle Schülerinnen und Schüler mit einem persönlichen Bewegungspass in einen sechswöchigen Aktionszeitraum. Dieser Pass enthält Platz für 20 Einträge: Jeden Morgen und Nachmittag tragen Eltern oder Begleitpersonen eine Unterschrift ein, sobald der Weg zur Schule ohne Auto zurückgelegt wurde. Die Kombination aus regelmäßiger Erfolgserfahrung (Urkunde bereits ab 20 eingesammelten Unterschriften) und die Aussicht auf attraktive Sachpreise motiviert die Kinder, möglichst häufig die motorisierten Eltern zuhause zu lassen. Die Schulcloud und die Besprechungen im Unterricht erinnern an die Teilnahme und schaffen so eine sichtbare Verbindlichkeit für die gesamte Schulgemeinschaft und bieten Raum zur Reflexion und Evaluation. Die einfache Organisation des Ablaufs und der vergleichsweise große Gewinn an Erkenntniszuwachs und Motivation bei den Kindern lädt andere Grundschulen zum Kopieren des „Wettbewerbs“ ein. Zwar gibt es bereits ähnliche Wettbewerbe, für die man auch material anfordern kann, allerdings sind diese Angebote zumindest in Hessen leider alle sehr kostenintensiv.
Pädagogische und ökologische Schwerpunkt
Durch die aktive Mobilitätsform gewinnen die Kinder ein realistisches Gespür für ihr Umfeld: Sie erkennen Gefahrenstellen, üben das richtige Verhalten an Zebrastreifen und erfahren, wie sich Wetter und Jahreszeit auf den Schulweg auswirken. Diese sensorische Achtsamkeit trägt unmittelbar zu mehr Verkehrssicherheit bei. Gleichzeitig fördern die täglichen Fuß- und Radstrecken die körperliche Fitness, was sich in nachweislich besserer Konzentrationsfähigkeit und weniger Unruhe im Unterricht zeigt. Ökologisch betrachtet ist jede Autofahrt, die durch einen Fuß- oder Rollerweg ersetzt wird, ein konkreter Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen, Feinstaub und Verkehrslärm vor der Schule.
Programm und Ablauf
Die Aktion startet Mitte Februar mit einem Elternbrief, in dem das Konzept erläutert, der Ablauf vorgestellt und die Eltern zur aktiven Begleitung motiviert werden. Jeder Klasse wird ein Kontingent Bewegungspässe übergeben. Während der sechs Wochen dokumentieren die Familien täglich den klimafreundlichen Weg zur Schule. Parallel dazu läuft eine wöchentliche Zwischenauswertung: Lehrkräfte notieren die Anzahl abgegebener Pässe und sprechen in der Klassenlehrerstunde über Erlebnisse, Herausforderungen und
Anekdoten vom Schulweg. Am vierten April werden alle vollständig ausgefüllten Pässe gesammelt. Unter allen eingesammelten Pässen werden dann bei einer kleinen Schulveranstaltung durch das Schülerparlament die Gewinner von Bewegungsgeräten (Roller, Springseile usw.) gezogen und die Preise verliehen. Die Preisverleihung wird fotografisch dokumentiert sowie im schul.cloud-Kanal veröffentlicht. Gestiftet werden die Preise durch den Förderverein der Schule.
Beteiligte Akteure
Das Projekt steht auf einem breiten Fundament: Die Schulleitung unterstützt organisatorisch und genehmigt die Schulversammlungen, während das Lehrerkollegium den Alltag für den Bewegungspass freiräumt und Zwischenauswertungen übernimmt. Der Elternbeirat fungiert als Multiplikator und stellt sicher, dass alle Familien erreicht und motiviert werden. Der Förderverein sponsert attraktive Sachpreise (z. B. Sportequipment, Spielgeräte).
Ausblick
Nach der ersten erfolgreichen Runde 2024 ist „Robinson moves“ auch nach dem Durchgang 2025 künftig fester Bestandteil des Schuljahres-Kalenders und demnach nachhaltig etabliert und bereits erprobt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in ein dauerhaftes Schulmobilitätskonzept ein, das über das Frühjahr hinausgeht und noch weitere Aktionen involvieren möchte.
Zuordnung zu den SDGs:
Ziel 3 - Gesundheit und Wohlergehen
Ziel 4 - Hochwertige Bildung
Ziel 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden
Ziel 13 - Klimaschutzmaßnahme